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Kunst und Bau

Wohn- u. Bürogebäude in Bülach ZH 2015 Wuhrplatz, Langenthal BE 2011 Berufsbildungsheim Neuhof, Birr AG 2006 Schule für Ergotherapie, Zürich 1994

Wohn- u. Bürogebäude in Bülach ZH 2015


Künstlerische Gestaltung des Eingangbereichs einer Wohn- und Büroliegenschaft in Bülach
Fertigstellung: 2015

Die Liegenschaft mit ca. 12 Wohnungen und mehreren Büros wurde in den frühen 70er Jahren gebaut. Im Jahr 2013 wurde mit der Sanierung der Liegenschaft begonnen.
In der Eingangshalle befinden sich verschieden grosse Betonbecken, die ursprünglich mit fliessendem Wasser als lebendige Skulptur gedacht waren. Da sich dies nicht bewährte, unter anderem, weil Mieter ihre Goldfische darin „entsorgten“, wurden die Betonbecken mit Erde gefüllt und bepflanzt. Dies erforderte jedoch eine energieintensive Kunstbeleuchtung und ergab nie eine befriedigende Wirkung.
Der Erbauer und langjährige Besitzer der Liegenschaft war damals auch der Generalimporteur des neuartigen Profilit-Bauglases. Diese opaken Glasbahnen wirken, doppelt eingesetzt, Wärme dämmend und lassen gleichzeitig das Tageslicht durch. Profilit wurde im Treppenhaus verwendet und wurde auch bei der Renovation der Liegenschaft belassen.
Bei der Neugestaltung dieses Eingangsbereich waren sich Künstlerin und Bauherrschaft einig, dass das „70er Jahre Ambiente“ durchaus erhaltenswert sei, sowohl was die Betontröge betrifft als auch die mögliche Verwendung des damals neuartigen Werkstoffs Profilit.
Die dunkel getäferte Wand hinter den Betontrögen, auf der auch die Brief- und Milchkästen angebracht waren, wurde wegen ihrer zwar nicht uneleganten, aber eher düsteren Wirkung als nicht erhaltenswert erachtet.
L.P.

Vorschlag und Umsetzung:

Es war mir wichtig, die Stimmung des Raumes nicht grundlegend zu verändern, sondern ihn in seiner Eigenheit mit wenigen Eingriffen zu unterstützen. Um mehr Licht und Klarheit in den Raum zu bringen, ersetzte ich das Holztäfer mit einer Lichtinstallation. Das Profilit eignete sich hervorragend als Abdeckung. Die hinterleuchteten Glasbahnen bringen Frische in den Raum und nehmen den Rhythmus der Glasbahnen im Treppenhaus wieder auf. Hinter dem Glas wurden, in enger Zusammenarbeit mit dem Architekten, eine Reihe kleiner LED's dicht montiert, die das Licht gleichmässig verteilen, so dass keine Strahlung ersichtlich wird und es dem Tageslicht möglichst nahe kommt. So entsteht am Tag die Illusion, dass diese Wand eine Aussenwand sein könnte, wo es sich doch um eine trennende Betonwand zu einer Wohnung handelt. Am Abend bei Kunstlicht scheint es, als ob sich hinter dieser Wand noch ein grosser beleuchteter Raum befände.

Die Wände der Betonwannen habe ich rot gestrichen, damit ein leichter rot-grün Kontrast mit der Leuchtwand und dem grünen Andeer-Granit in den Wannen entsteht.

Durch die Verlegung der originalen Aluminium-Briefkästen an die gegenüberliegende Wand wurde die Möglichkeit geschaffen, das skulpturale Element der Beton-Becken wieder neu zu beleben und zu betonen.
E.B.


Dossier: Wohn- Bürogebäude in Bülach ZH  2015 / Bild: 495
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