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Kunst und Bau

Wohn- u. Bürogebäude in Bülach ZH 2015 Wuhrplatz, Langenthal BE 2011 Berufsbildungsheim Neuhof, Birr AG 2006 Schule für Ergotherapie, Zürich 1994

Schule für Ergotherapie, Zürich 1994


Rhythmen Wettbewerb auf Einladung, 1. Preis

Steigt man, statt den Haupteingang zu benutzen, rechts die Treppe hinunter, fällt der Blick auf ein langgezogenes, terrassenartiges Band zwischen Gebäude und Pergola, in das glänzende Eisenpro- file eingelassen sind. Sie bestehen aus Bogen und Geraden, die zu sonderbaren Zeichen zusammen- gefügt sind. Der Betrachter kann wegen der Länge der Anlage nicht alle Zeichen auf einmal wahrneh- men, sondern muss ihren Zusammenhang gleich- sam gehend erkunden. Mit jedem Schritt treten einzelne Formen deutlicher hervor, während ande- re sich in der Perspektive aufzulösen scheinen. Eine zusätzliche Variable bilden die sieben hell- blauen Kugeln, die von den Benutzerinnen und Benutzern der Terrasse nach eigenem Gutdünken gruppiert werden können. Ein totaler Ueberblick ist jedoch mit den Füssen auf dem Boden nicht zu gewinnen. Die Rätselhaftigkeit löst sich auch nicht auf, wenn die Zeichen aus den oberen Stock- werken in ihrer Gesamtheit und Reihenfolge über- schaut werden können.

Das Werk gleicht einem Spielfeld, in dem die Eisenprofile als Wegmarken und als Regelsymbole fungieren, an die sich die imaginären Spieler zu halten haben. Eva Bertschinger verweist in ihrer Beschreibung auch auf die „musikalische Struktur“ der Zeichen. In der Tat ist es eine Plastik, die nicht durch ihr materielles Volumen, sondern durch die durch die Zeichen definierten, rhythmischen Kraft- linien und Energiefelder zur Wirkung gelangt. Die strengen Strukturen der Architektur werden spielerisch aufgenommen und abgewandelt.
Mit der Natur tritt das Werk in einen ganz anderen Bezug, weniger im Sinne eines Dialoges, sondern als deren ästhetischer Reflektor: So ändert sich die Leuchtkraft der polierten Eisenbänder mit dem jahres- und tageszeitlichen Sonneneinfall sowie der momentanen Wetterlage: Die Skala reicht vom diffusen Seidenglanz bis zum blendenden Glitzern und Blitzen.

Text: Dr. Karl Jost, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft
Dossier: Schule für Ergotherapie, Zürich 1994 / Bild: 652
Dossier: Schule für Ergotherapie, Zürich 1994 / Bild: 653
Dossier: 94 Schule für Ergotherapie, Zürich / Bild: 350
Dossier: 94 Schule für Ergotherapie, Zürich / Bild: 351 Kugeln: Beton, Pigmente, Durchmesser 45 cm
Linien: Chromstahl poliert


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